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Nicht jedes umher fliegende schwarz-gelbe Insekt ist eine „gemeine Wespe", die sich aggressiv verhält, häufiger sticht und daher oftmals gefürchtet und bekämpft wird.
Es gibt auch Insekten in schwarz-gelbem Gewand, die sich deutlich gesitteter benehmen als die im Sinne des Wortes "gemeine" Wespe und ebenfalls zu dieser Familie gehören: Hornissen.
Als wir erstmals selbst eine Hornissenkönigin mit späterem kleinen Staat im Rollladenkasten hatten, mussten wir an die alte Schauergeschichte denken: "sieben Hornissenstiche töten ein Pferd, drei Stiche einen Menschen". Da Hornissen geschützt sind, schalteten wir einen Fachmann ein und erkundigten uns genauer.
(das Foto zeigt die Königin)
Harald Wiedemann, einer der ca. 10-15 für den Landkreis Karlsruhe tätigen Ehrenamtlichen, wenn es um Bienen und Hornissen geht, kam bei unserem Hornissen-Nest zu Hilfe und entkräftete einige Vorurteile über diese durchaus nützlichen Großinsekten.
Aus intensiver Recherche, einem Interview Wiedemanns in der BNN sowie unsere eigenen Erfahrungen, hier die wichtigsten Fakten über Hornissen zusammengefasst:
1. Hilfe
Sollte sich ein Hornissenvolk z.B. in direkter Nähe eines Wohnbereichs ansiedeln, kommen die Fachberater des jeweiligen Landkreises ins Spiel.
Zunächst wird erst telefonisch, bei Bedarf vor Ort, festgestellt, ob es sich tatsächlich um ein Hornissennest handelt (denn für Wespennester wären Kammerjäger zuständig).
Im Anschluss wird geklärt, ob das Nest umgesiedelt werden sollte oder sofern keine Gefährdung von ihm ausgeht, ob es bleiben kann, wo es ist.
Was viele nicht wissen: Die Umsiedelung durch einen Fachberater ist kostenlos.
Die Kontaktdaten der Homissen-Fachberater erhält man bei seiner jeweiligen Gemeindeverwaltung oder unter der Behördennummer 115.
Hornissen stehen unter Artenschutz, das bedeutet unter anderem auch, dass Nester nur von Fachleuten umgesiedelt werden dürfen, wenn sie unbedingt umgesiedelt werden müssen.
Selbst tätig zu werden wäre eine Straftat, die mit erheblichen Geldbußen geahndet werden kann.
"Unsere Hornissen" sind nach wenigen Wochen, gemäß der Prognose des Fachmanns Wiedemann mangels Platz freiwillig aus dem Rollladenkasten ausgezogen.
Hornissen sind tags wie nachts aktiv, im Gegensatz zu Wespen
Sie können sich dadurch auch abends in Wohnbereiche verirren (und das Ausschalten des Lichts wird sie nicht hindern weiter herum zu fliegen - persönlich getestet...).
Interessant: Hornissen schlafen nur auf Geheiß ihrer Königin, für ca. 20-30 Sekunden - im Kollektiv.
Hornissen sind nicht aggressiv, wie immer wieder behauptet wird, bestätigte uns der Hornissen-Fachmann Harald Wiedemann.
Im Gegenteil: Sie meiden den Menschen. Im Gegensatz zu Wespen lassen sie eine Kaffeetafel im Freien links liegen.
Allerdings: Sehen sie ihr Nest bedroht, werden sie aggressiv.
Umso größer der Hornissen-Staat ist, umso größer ist auch der Umkreis um das Nest herum, welcher verteidigt wird. zuerst schwärmen sie aus, als Zeichen der Reviermarkierung, sucht man dann immer noch nicht das Weite oder den Abstand zum Nest würden sie notfalls auch zustechen, eventuell sogar gemeinschaftlich. (bei uns nicht passiert, man erkennt die Warnungen deutlich).
Durch den größeren Stachel ist ein Hornissenstich etwas intensiver als bei einer Biene. Aufpassen müssen (wie bei jedem Stich) Allergiker.
Die Wespenart ist größer als die bekanntere „gemeine" Wespe („Deutsche Wespe").
lm Mittelpunkt eines Nests steht immer und bedingungslos die Königin. Sie ist gleichzeitig immer Gründerin einer neuen Hornissengemeinschaft.
Im August und September haben Hornissen ihren Entwicklungshöhepunkt erreicht, alle Hornissen eines Volkes sterben etwa Anfang November,
lediglich Jungköniginnen suchen sich einen Unterschlupf zum Überwintern.
Das Nest muss trocken und geschützt sein. In Frage kommen Rollladenkästen, Scheunen, Totholz oder offene Speicher.
Ein Hornissennest kann bis zu 50x70 cm groß werden.
Übrigens zerkauen sie hierfür auch Holz, Pappe oder Dämmung - bewohnen sie einen Rollladenkasten, kann man dieses abnagen durchaus hören.
7. Nützlinge
Hornissen sind durchaus nützlich, auch wenn es zuerst nicht so scheint.
Zur Beute der Hornissen gehören Wespen, ebenso auch Bienen (leider, da durch uns Menschen bereits bedroht) sowie andere Insekten.
"Ohne Hornissen gäbe es jedes Jahr eine Wespenplage", meint der Hornissen-Fachberater des Landkreises, Harald Wiedemann.
Erstaunlich: Ein Volk braucht täglich rund ein Kilogramm Insekten, davon wird ein halbes Kilogramm verwertet.
Als Vergleich: Etliche Tausend Wespen wiegen zusammen ein Kilogramm.
Ebenso auf dem Speiseplan und damit im Revier der Wespen: der Saft reifer Obstfrüchte (Hornissen begnügen sich aber meist mit Fallobst),
Nektar aus leicht zugänglichen Blüten wie die der Berberitze, Cotoneaster, Faulbaum und Efeu, Honigtau (süße Ausscheidungen von Blattläusen).
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