Anleitung und Tipps zum Stromanbieter-Wechsel
1. Was brauche ich? - Den persönlichen Bedarf ermitteln
- Beim ersten Mal: Abrechnungen der letzten 3 Jahre anschauen
- einen Durchschnittsverbrauch ermitteln, (künftig reicht die letzte Abrechnung, da man seinen Bedarf kennt),
- ggf. einen Puffer einplanen, wenn Veränderungen absehbar sind (neue Energie sparende Geräte wurden kürzlich angeschafft oder sind demnächst geplant, ein Kind kommt hinzu oder wird ausziehen, …)
2. Wann ist der beste Zeitpunkt für den Vergleich?
- rechtzeitig vor Ende der vertraglichen Laufzeit (= Kündigungsfrist zzgl. 3-4 Wochen Puffer für Verzögerungen) den Tarifvergleich vornehmen.
- bei jedem Neuvertrag direkt den Termin zum neuen Vergleich fest im Kalender eintragen inkl. dem Datum, wann die Kündigung spätestens beim Versorger eingehen muss (inkl. der KDNR und Mailadresse/Faxnummer). Dies erspart später das erneute raussuchen der Vertragsunterlagen.
- der neue Anbieter kündigt den Altvertrag - wenn es einen ausreichenden Vorlauf gibt (sprich die Kündigungsfrist nicht gleich in 2 Tagen abläuft, daher auch der Puffer!). Man kann auch selbst kündigen, doch wozu noch? Der Vertragsabschluss geht online und binnen Minuten.
- Sollte dennoch mal etwas mit dem Wechsel zum neuen Anbieter schief gehen oder es eine Verzögerung geben, ist die Energieversorgung immer gewährleistet: Durch den Grundversorger, zum Basistarif.
3. Nicht auf Lockangebote hereinfallen - Tipps für den Vergleich
- Vertragslaufzeit max. so lange wie Preisgarantie wählen. Idealerweise höchstens 12 Monate, da sich innerhalb eines Jahres vieles in Sachen Preis entwickelt. Wenn der eigene Versorger günstige Neukundentarife im Tarifcheck anbietet, Sie jedoch eine Erhöhung erhalten haben, ist ein Wechsel ratsam, da kaum ein Versorger seinen Bestandskunden die selben guten Neukundentarife weiter gibt.
- keine Tarife mit: Kaution, Vorauskasse oder Paket-Tarifen. Auch Energieversorger können Pleite gehen und Ihr Geld ist dann weg.
- Einmalige Boni nicht in die Gesamtkosten einrechnen lassen. Diese kommen erst ab dem 2. Jahr zum Tragen und würden nur den Vergleich verfälschen.
- kWh-Preise beachten, nicht nur den Gesamtpreis! Bei einem hohen Stromverbrauch ist eine günstige Kilowattstunde meist wichtiger als die Grundgebühr. (dies kann man schnell anhand der individuellen Verbrauchsschwankung aus den Vorjahren nachrechnen)
- Bewertungen von in Frage kommenden Anbietern quer lesen. Wenn ein Anbieter von vielen abgewertet wird; weil z.B. der Wechsel nicht klappte und trotzdem Geld abgebucht wurde oder anderes Gravierendes; sollte man dies berücksichtigen. Trotz allem gibt es immer und überall unzufriedene Kunden. Strom, Gas und Telefon/Internet sind heutzutage nun mal ein „Massenprodukt".
- Umzug: Wer in eine neue Wohnung/Haus einzieht, kann i.d.R. innerhalb von 4 Wochen rückwirkend zum Tag der Übergabe zum Wunsch-Anbieter wechseln, auch dann, wenn man bspw. durch den Vermieter vorerst beim Grundversorger angemeldet wurde.
4. Wo vergleichen? Nicht auf einen Anbieter verlassen.
Es gibt mehrere Seiten, auf denen man Preise vergleichen kann, was jedoch wieder einen größeren Zeitaufwand mit sich bringt. Drei Vergleichsseiten haben wir - aufsteigend nach der angebotenen Tarifauswahl (Stand 07/2017) - aufgelistet - keine bezahlte Werbung -
- www.mut-zum-wechseln.de ("keine Anbieter mit fragwürdigen Geschäftspraktiken bzw. unfairen Vertragsbedingungen.")
- www.check24.de ("Mehr als 1.000 Stromversorger mit über 12.500 Tarifen")
- www.verivox.de ("über 20.000 Tarifangebote")
Und nun viel Spaß beim Wechseln, Geld sparen und möglichst noch mit "grünen Tarifen" die Umwelt schonen.
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!
Kommentare